Berlin. Familienministerin Franziska Giffey hat eine Ausbildungsoffensive für die Pflegeberufe angekündigt. Das Paket soll 100 Maßnahmen umfassen.
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Die Bundesregierung will die Aus- und Weiterbildung dringend benötigter Pflegekräfte ankurbeln. Mehr als 100 Maßnahmen sind mit Akteuren in diesem Bereich vereinbart worden, die bis 2023 umgesetzt werden sollen, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag bei einem Kongress in Berlin.
Auf diese Weise solle die Zahl der Auszubildenden und ausbildenden Einrichtungen gemeinsam mit den Ländern im Schnitt um zehn Prozent erhöht werden. Pflegeeinrichtungen sollen 5.000 Weiterbildungsplätze bereitstellen. Ein Beraterteam mit 40 Experten soll bundesweit an Schulen über Pflegeberufe informieren.
Die Pläne gehören zu ersten Ergebnissen einer „Konzertierten Aktion Pflege“ der Regierung, die heute vorgestellt werden sollen. Dieser Dialogprozess mit Arbeitgebern und Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Krankenkassen und Betroffenenverbänden war im vergangenen Sommer gestartet worden. Bis diesen Sommer sollen umfassende Vorschläge erarbeitet werden, um die große Personalnot in der Pflege zu lindern. Bundesweit sind rund 40.000 Stellen unbesetzt.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte alle Anbieter in der Altenpflege auf, sich endlich für die Gründung eines gemeinsamen Arbeitgeberverbands auf den Weg zu machen. Dieser solle dann mit den Gewerkschaften über einen ordentlichen Tarifvertrag verhandeln. Die Arbeitgeber müssten nun von guten Absichtserklärungen ins Konkrete kommen, „und zwar bis zum Sommer“. In der Altenpflege arbeiten laut Heil nur 22 Prozent der Beschäftigten in Firmen mit Tarifverträgen.
Quelle: www.aerzteblatt.de