Hamburg. Unter Federführung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wurde in Hamburg eine internationale Fachgesellschaft gegründet, die sich mit den Themen patientenzentrierte Versorgung und partizipative Entscheidungsfindung befasst
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Die „International Shared Decision Making (ISDM) Society“ hat in kurzer Zeit 180 Mitglieder aus 22 Nationen gewonnen, wie Prof. Dr. Dr. Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE, bei einer internationalen Fachkonferenz im Juli im kanadischen Quebec mitteilte.
„Patientenorientierung und Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen erreichen einen immer höheren Stellenwert. Die meisten Patienten möchten bei Behandlungsentscheidungen im ärztlichen Gespräch explizit beteiligt werden“, erläutert Gründungspräsident Prof. Härter. Im UKE ist es zentrales Ziel, so Härter, Patienten noch stärker in den Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit zu stellen und dabei eine optimale Versorgung unter Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse zu schaffen.
Förderung von Wissenschaft und Forschung
Das Konzept der Patientenorientierung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die seit vielen Jahren von internationalen Expertinnen und Experten diskutiert und weiterentwickelt werden. Im vergangenen Herbst wurde in Hamburg eine übergreifende Fachgesellschaft (e.V.) zu den Themen patientenzentrierte Medizin und Shared Decision Making gegründet. „In nur sieben Monaten haben wir 180 Mitglieder aus fünf Kontinenten gewonnen. Die große Resonanz unterstreicht die Bedeutung der neuen Fachgesellschaft“, sagt Prof. Härter. Gemeinsam mit Prof. Dr. Corinna Bergelt, Dr. Isabelle Scholl, Dr. Pola Hahlweg (alle UKE) sowie Prof. Glyn Elwyn (Dartmouth College, USA) und Mette Hulbaek (University of Southern Denmark, Odense) leitet er die neue Fachgesellschaft, die sich nun regelmäßig zu Kongressen und Jahrestagungen treffen will. Zweck der ISDM Society ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie der Berufsbildung im Bereich der partizipativen Entscheidungsfindung und patientenzentrierten Versorgung.
In Hamburg und im UKE steht Patientenorientierung in einem besonderen Fokus; sowohl als konzeptioneller Rahmen des Hamburger Netzwerks für Versorgungsforschung (www.ham-net.de) als auch an der Spitze des UKE-Leitbilds. Im UKE gibt es seit vielen Jahren ein berufsgruppenübergreifend arbeitendes „Forum für Patientenorientierung“, das das Thema anhand von innovativen Ideen und Projekten sowie einer praktikablen Umsetzung mit Leben füllt.
Quelle: www.uke.de