Bayreuth. In einer gemeinsamen Sitzung haben die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung und des Aufsichtsrates der Klinikum Bayreuth GmbH am Dienstag dem Management- und Beratungsunternehmen Oberender AG mit Sitz in Bayreuth den Auftrag zur Übernahme der Geschäftsführung erteilt.
Foto: Klinikum Bayreuth GmbH
Dieser Auftrag ist bis zum Abschluss einer europaweiten Ausschreibung zur längerfristigen Vergabe eines Geschäftsbesorgungsvertrags befristet. Derzeit leitet Alexander Mohr als Einzelprokurist die Geschäfte; er bleibt Mitglied des Direktoriums und Kaufmännischer Direktor.
Aufsichtsrat, Verbandsversammlung und der Verbandsausschuss des Krankenhauszweckverbandes entschieden sich für ein zweistufiges Vorgehen: In einer europaweiten Ausschreibung soll ein Managementunternehmen gefunden werden, das künftig die Geschäftsführung der Klinikum Bayreuth GmbH übernimmt. Weil dieses Verfahren mehrere Monate in Anspruch nimmt, wird bis zu dessen Abschluss das Managementunternehmen Oberender die Geschäfte gemeinsam mit dem Direktorium der Klinikum Bayreuth GmbH leiten.
Von der Vergabe der Geschäftsführung an ein Management- und Beratungsunternehmen erwartet der Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Bayreuth GmbH, Landrat Hermann Hübner, eine Stärkung der Position des Krankenhauses der maximalen Versorgungsstufe in einem stetig schwieriger werdenden Umfeld. „Unser Ziel ist es, die Klinikum Bayreuth GmbH als kommunales Krankenhaus in eine weiter erfolgreiche Zukunft zu führen.“ Die Zusammenarbeit der Klinikum Bayreuth GmbH mit einem Management- und Beratungsunternehmen erschließe den Zugang zu einem Team an ausgewiesenen Experten. Die Vorsitzende des Zweckverbandes, Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe, erklärt ausdrücklich: „Mit diesem Vorgehen ist keine Privatisierung des Klinikums verbunden und es wird auch keine Privatisierung angestrebt. Das Klinikum bleibt in kommunaler Trägerschaft.“
Jan Hacker, Vorsitzender des Vorstands der Oberender AG sieht in dem Auftrag an sein Unternehmen einen Vertrauensbeweis: „Die Interimsübernahme der Geschäftsführung erfolgt mit dem Ziel, das Klinikum für gegenwärtige und zukünftige Aufgaben noch besser zu rüsten. Es geht auch darum, das Vertrauen in das Klinikum weiter zu steigern und es geht u. a. auch darum, die bereits bestehende Bindung vieler Mitarbeiter an das Klinikum weiter zu festigen. Unsere Aufgabe ist es nicht, eine Privatisierung vorzubereiten, sondern die Voraussetzungen für die dauerhafte Fortführung der kommunalen Trägerschaft zu schaffen.“
Die Oberender AG wird einem Beschluss der Zweckverbandsversammlung und des Aufsichtsrates folgend den promovierten Ökonomen und Diplom-Ingenieur Dr. Thomas Jendges an die Klinikum Bayreuth GmbH entsenden. Dr. Jendges war in den vergangenen zehn Jahren Geschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH und der Regionalen Gesundheitsholding Heilbronn-Franken GmbH. In Heilbronn attestiert man Dr. Jendges Großes: Unter seiner Regie wurden mehr als 500 Millionen Euro in eine fast komplett neue Infrastruktur der unter kommunaler Trägerschaft stehenden SLK-Kliniken investiert – insbesondere mit zwei Neubauprojekten. Das medizinische Leistungsangebot ist mit der Erweiterung von Fachabteilungen zukunftsfest aufgestellt. Zuvor war der 54-Jährige als Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin, der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg und – im Rahmen eines Managementvertrags – der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH tätig.
Quelle: Klinikum Bayreuth GmbH