Dresden. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bündelt die Expertisen der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Neurologie bei der Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen.
Hierfür wurde das Universitäts DemenzCentrum gegründet, das künftig seine Patienten in einer neu etablierten Ambulanz behandelt. Mit dem Angebot der interdisziplinären neuropsychiatrischen Versorgung setzt das neue Zentrum bundesweit Maßstäbe. Die Einrichtung ist die Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels: Mit der steigenden Lebenserwartung steigt die Anzahl der Betroffenen mit Erkrankungen des höheren Lebensalters, wozu auch Störungen der Gehirnfunktionen zählen.
Entscheidend für eine gezielte Therapie dieser kognitiven Defizite und Begleitsymptome ist es, deren Ursachen so früh wie möglich zu klären. Hierfür stehen neben ausführlichem ärztlichen Erstgespräch und Untersuchung unter anderem eine neuropsychologische Leistungsdiagnostik, laborchemische Untersuchungen, moderne strukturelle Bildgebung des Gehirns sowie falls erforderlich auch weitere Untersuchungen wie Liquordiagnostik, EEG oder PET zur Verfügung.
Im Spätherbst haben die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Neurologie das Universitäts DemenzCentrum (UDC) gegründet und den Ambulanzbetrieb im Haus 111 des Dresdner Uniklinikums gestartet. Bisher erfolgte die Versorgung der Patienten in den getrennt agierenden Ambulanzen der beiden Kliniken. Die steigende Anzahl der Patienten und ein größer werdender Bedarf für eine umfassende Diagnostik und Therapie dementieller Erkrankungen haben nun zur Zentrumsgründung geführt. Indiz dafür ist auch die Entwicklung der vor 17 Jahren etablierten Universitäts-Gedächtnisambulanz. Allein deren Zahlen sind kontinuierlich gestiegen: Mittlerweile jährlich 600 neue Patienten stellen sich hier mit Gedächtnisproblemen oder ersten Anzeichen einer Demenz vor.
Mit der Zentrumsgründung werden nun Patienten mit Demenzerkrankungen und leichten kognitiven Störungen von einem interdisziplinären Team unter der Leitung der beiden Zentrumsdirektoren Prof. Dr. Dr. Markus Donix (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) sowie Dr. Moritz Brandt (Klinik für Neurologie) versorgt. Hierdurch lassen sich Synergieeffekte nutzen. Davon profitieren insbesondere die Patienten. Die frühe Klärung der Ursachen für kognitive Defizite ist eine wichtige Voraussetzung für eine rasche und gezielte Therapie. Darüber hinaus ist die Vorstellung von Patienten mit Demenz möglich, bei denen eine Optimierung der Behandlung notwendig ist. Auch vereinfachen die Zentrumsstrukturen die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Ärzten; und die Spezialisten des Zentrums können ihre wissenschaftlichen Aktivitäten intensivieren, in dem unter anderem die enge Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) weiter ausgebaut wird.