Berlin. Minister Spahn bringe Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in Existenznot und gefährde die Gesundheitsversorgung weiter Teile der Bevölkerung, so das Statement der Johanniter GmbH.
Das Unternehmen erklärt zudem:
Nicht jeder Deutsche lebt in Ballungszentren, in denen eine umfassende Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau angeboten werden kann. Häuser der Grund- und Regelversorgung haben ihre Leistungsfähigkeit in der Pandemie jeden Tag aufs Neue bewiesen. Seit Monaten kämpfen kleinere Kliniken mit an vorderster Front gegen die Corona-Pandemie. Ein bundesweites Netz von Krankenhäusern in Deutschland sichert die Gesundheitsversorgung – unabhängig vom Wohnort und dem sozialen Status der Menschen. Die vielen Häuser der Grund- und Regelversorgung mit ihren Intensivstationen und hochqualifizierten Personal leisten nicht nur in der aktuellen Krise einen unschätzbaren und wertvollen Beitrag.
Jeden Tag aufs Neue kämpfen Pflegende und Ärzte Seite an Seite mit großem Erfolg um die Gesundheit und das Leben jedes einzelnen Patienten. Die Behandlungserfolge halten jeden Vergleich mit den Krankenhäusern der Maximalversorgung in Ballungszentren stand.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn entschädigt seit Monaten nur die großen Kliniken, wissentlich, welchen Beitrag Krankenhäuser wie bspw. das Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht in Schleswig-Holstein leisten. Seit Monaten arbeiten die Mitarbeitenden an der Grenze der psychischen und das Haus an der Grenze der wirtschaftlichen Belastbarkeit. Corona-Ausfallgelder werden durch den Bundesgesundheitsminister nicht gezahlt, obwohl die Klinik seit Monaten für Schleswig-Holstein überdurchschnittlich viele Covid-19 Patienten behandelt.
„Das ist möglich, weil zwei Normalstationen geschlossen, elektive Operationen fast auf Null heruntergefahren wurden, um Ressourcen für die Behandlung von Covid-Patienten vorzuhalten“, so Carsten Schwaab, Geschäftsführer des Krankenhauses. Eine finanzielle Entschädigung hat die Klinik seit Oktober nicht mehr erhalten.
„Herr Spahn äußert sich populistisch über die gute medizinische Versorgung in Deutschland, im gleichen Atemzug nimmt er billigend durch den Wegfall der Corona-Ausfallprämie die Insolvenz vieler Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in Kauf“, sagt Dr. med. Thomas Krössin, Geschäftsführer der Johanniter GmbH. „Das ist der indirekte Versuch, über die Corona-Pandemie die angeblich zu hohe Zahl an Krankenhäusern in Deutschland, insbesondere in strukturschwachen Regionen, von der Landkarte zu radieren. Der Krisenmodus wird fortdauern. Die unzureichende Beschaffung von Impfdosen für die Bevölkerung kostet Menschenleben und wird uns über Monate alles abverlangen.“
Dr. Krössin fordert daher, dass ein Politiker wie Jens Spahn, der weitergehende politische Ambitionen pflegt, sich seiner Verantwortung gegenüber den Krankenhäusern in strukturschwachen Regionen endlich bewusst wird und nicht wertvolle Zeit mit Gedanken an seine eigene Karriere verschwendet.
„Das Überleben und die erfolgreiche Behandlung von Covid-Patienten sowie die allgemeine Gesundheitsversorgung dürfen nicht vom Wohnort der Menschen abhängen, sondern sind Grundrechte. Das ist die Aufgabe eines Bundesgesundheitsministers,“ so Dr. Krössin.
Quelle: Pressemitteilung der Johanniter GmbH