„Wir müssen jetzt handeln“

Berlin. MEDIAN, Deutschlands größter privater Betreiber von Rehabilitationseinrichtungen, spricht sich für eine gesetzliche Impfpflicht gegen Corona aus. „Wir würden eine allgemeine Impfpflicht sehr begrüßen, zumindest aber eine Pflicht zur Impfung für bestimmte Berufsgruppen. Gerade für Mitarbeitende im Gesundheitswesen halten wir dies für eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen das Virus“, sagt MEDIAN CEO Dr. André M. Schmidt. Eine Impfung sei der beste Weg, die Pandemie zu besiegen und Sicherheit für den Einzelnen und die Gesellschaft zu schaffen. „Eine Rückkehr zur Normalität – nicht nur in unseren Kliniken und Einrichtungen, sondern in ganz Deutschland – gelingt nur mit einer möglichst hohen Impfquote.“
Dabei hat der promovierte Biochemiker nicht nur die akute Pandemie, sondern auch deren Langzeitfolgen im Blick. „Wenn wir jetzt anfangen, der Auslastung der Intensivstationen als Indikator mehr Bedeutung beizumessen, übersehen wir erneut einen wichtigen Punkt: Aktuellen Schätzungen zufolge entwickeln rund zehn Prozent der Infizierten Long Covid mit teils schweren körperlichen Folgen. Davon hatten die meisten aber nur einen leichten oder mittelschweren Verlauf ohne Krankenhausaufenthalt. Wir müssen auch dieses noch nicht weiter kalkulierbare Risiko berücksichtigen.“
Schutz für Junge, Alte und Vorerkrankte
Und: Long Covid treffe auch Kinder und Jugendliche, die die akute Erkrankung zunächst gut zu verarbeiten scheinen, so Dr. Schmidt weiter. „Bei ihnen finden wir ähnliche Long-Covid-Verläufe, wenn auch mit geringerer Häufigkeit. Lassen Erwachsene sich nicht ausreichend impfen, setzen sie Kinder eben diesem Risiko aus.“
Gleichzeitig müssten auch die Kinder selbst durch Impfungen geschützt werden. In der Vergangenheit sei hier viel konsequenter gehandelt worden, etwa als eine Impfpflicht für Kleinkinder eingeführt wurde, um die Pocken zu besiegen, obwohl die Impfstoffe damals wesentlich stärkere Reaktionen hervorgerufen hätten. „Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass sich die Ständige Impfkommission nach übermäßig langem Widerstand gegen die bekannten Erkenntnisse anderer Länder nun doch endlich für eine Impfung der Zwölf- bis 17-Jährigen ausspricht. Aber sie hat mir ihrer Haltung dennoch eine Verunsicherung in der Bevölkerung produziert, die nicht so leicht zu kurieren ist. Den menschlichen Schaden, den ihr Zögern verursacht hat, wird sie sich immer anrechnen lassen müssen.“
An die eigenen Beschäftigten appelliert MEDIAN bereits seit Langem, sich immunisieren zu lassen. Denn Mitarbeiter-Impfungen schützen nicht nur das Personal, das aufgrund seiner Tätigkeit einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist, sondern auch die Patienten von Kliniken und die Bewohner von Pflege- oder therapeutischen Einrichtungen, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Vorerkrankungen oft besonders anfällig für Infektionskrankheiten sind. Auch eine möglichst hohe Immunisierungsquote unter den Patienten trägt zu mehr Normalität im Alltag von Reha-Kliniken und Krankenhäusern bei. Dann kann zum Beispiel wieder darüber nachgedacht werden, auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in gemeinsam genutzten Bereichen wie den Restaurants oder bei Gruppentherapien zu verzichten – für die Patienten ein deutlicher Zugewinn.
Was man jetzt aber weder in der Gesellschaft noch im Gesundheitswesen brauche, sei eine Endlos-Diskussion, betont Dr. Schmidt: „An jedem Tag, den wir damit vergeuden, produzieren wir weitere chronisch Kranke für die kommenden Jahrzehnte.“
Quelle: www.median-kliniken.de