Gesunde Ernährung ist gut für die Seele. Auch sie kann den Genesungsprozess unterstützen. Außerdem legen Patientinnen und Patienten, dem allgemeinen Trend in der Bevölkerung entsprechend, immer mehr Wert auf gesundes Essen. Die Klinik Hemer/Hans-Prinzhorn-Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat sich darauf eingestellt.
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Es tut sich ‚was in der Küche der LWL-Klinik Hemer: Seit ein paar Monaten steigt die Bioquote stetig. Nudeln, Reis, Kartoffeln und Joghurt – alles Bio und möglichst aus der Region. Ebenso das Fleisch, das von einer Fleischerei aus Iserlohn kommt. Auch Veganes erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei den Patientinnen und Patienten. „Couscous mögen offenbar alle und immer mehr“, hat Artem Merjasov beobachtet, der Küchenchef. Die Patient:innen können täglich unter drei Gerichten mit Fleisch, Gemüse und Reis, Kartoffeln oder Nudeln wählen, außerdem gibt es ein vegetarisches Gericht, ein veganes, ein Diätgericht und eines ohne Schweinefleisch. Dazu kommen noch die Sonderbestellungen, wenn das Essen etwa püriert werden muss oder bestimmte Intoleranzen berücksichtigt werden.
Immer mehr frisches Gemüse bedeutet auch immer mehr „Schnippelarbeit“. „Wir haben eine neue High-Tech-Maschine bekommen“, sagt Eric Artley, der stellvertretende Küchenchef. Sie könne schneiden und raspeln und noch vieles mehr. „Frisch geschnittener Rotkohl schmeckt halt immer noch am besten“, schwärmt Artley.
Da die Patient:innen in einer psychiatrischen Klinik in der Regel länger bleiben als in somatischen Krankenhäusern, nämlich im Durchschnitt drei Wochen, hat das Angebot auch mehr Abwechslung als in anderen Häusern. Heißt, dass sich der Speisenplan nicht wöchentlich wiederholt. „Wir bieten eine große Bandbreite an, bei uns wiederholt sich quasi sieben Wochen lang kein Gericht“. Küchenchef Merjasov ist stolz darauf. Schließlich ist die Großküche für fast 450 Patientinnen und Patienten eine regelrechte Herausforderung. Auch die Mitarbeitenden können täglich Mittagessen bestellen.
Auf den Stationen gibt es zudem regelmäßig Kochgruppen, die in der Zentralküche die Zutaten bestellen – zum Kochen, Backen oder Grillen. „Das ist immer eine schöne Gelegenheit, auf den Stationen vorbei zu gehen, mit den Kollegen und vor allem auch mit den Patienten ins Gespräch zu kommen“, sagt Merjasov. „So können wir uns direkt danach erkundigen, welche Kost gut ankommt und welche nicht und welches Essen sich die „Kunden“ wünschen. Das Kochen macht uns im Küchenteam noch mehr Spaß, seit wir uns auf den ‚Bio-Weg‘ gemacht haben. Wir kochen nach wie vor den Jahreszeiten entsprechend, also saisonal. Jetzt freuen wir uns auf die aufwendigen Weihnachtsmenüs. Die Menschen sollen sich hier wohl fühlen und essen, was sie auch zu Hause gerne auf dem Tisch hätten.“
Quelle: www.lwl.org