Bayern fördert die digitale Vernetzung von Rehakliniken
Berlin. Telemedizinische Anwendungen werden künftig fester Bestandteil im Gesundheitswesen sein. Bis zu ihrer selbstverständlichen Etablierung ist es allerdings noch ein weiter Weg. Auch im Bereich der Rehabilitation ist der Aufholbedarf in Sachen Digitalisierung noch enorm. Vor diesem Hintergrund fördert der Freistaat Bayern das Forschungsvorhaben Reha-TI-Netzwerk II.
Damit Patient:innen künftig schneller und ohne umständliche bürokratische Hürden eine Reha antreten können, ist die digitale Vernetzung aller an der Rehabilitation beteiligten Akteure – im Krankenhaus, in der Arztpraxis und in den Reha-Einrichtungen – dringlichste Voraussetzung. Vor diesem Hintergrund fördert der Freistaat Bayern das Forschungsvorhaben „Ausbau der Digitalisierung bayerischer Reha-Einrichtungen durch Vernetzung mit Akut-Krankenhäusern über die Telematikinfrastruktur“ ( Reha-TI-Netzwerk II) mit einer Summe von ca. 450.000 Euro. Umgesetzt wird das vom 1.5.2022 bis 30.04.2024 geplante Projekt von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH) und dem Unternehmen Monks Ärzte-im-Netz GmbH.
Der Prozess von der Antragstellung einer Anschlussheilbehandlung (AHB) im Akutkrankenhaus bis zur Aufnahme des Patienten in der Reha-Einrichtung soll künftig allein auf digitalem Weg passieren. Daten und medizinische Befunde, die bislang immer noch per Brief oder Fax ausgetauscht werden, sollen in Zukunft digital und strukturiert innerhalb des Netzes der Telematikinfrastruktur (TI) ihren Weg finden. Die TI verbindet dann als sogenannte „Datenautobahn“ alle wichtigen Akteure im Gesundheitswesen miteinander und macht den hochsicheren Austausch gesundheitsbezogener Daten möglich.
Das Forschungsvorhaben ist getragen von der Überzeugung, dass Reha-Einrichtungen stärker in die medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgungskette eingebunden werden müssen. Das heißt, die elektronische Patientenakte, das elektronische Rezept oder der elektronische Medikationsplan sollen dann künftig auch in Reha-Einrichtungen verfügbar sein.
Das Vorhaben Reha-TI-Netzwerk II schließt an das Projekt „Digitales Rehabilitationskonsil mit Anbindung an die Telematikinfrastruktur“ (kurz: Reha-/TI-Konsil) an. Die aus dem Vorgängerprojekt gewonnenen Erkenntnisse werden für die weitere Digitalisierung und Vernetzung der stationären Reha-Einrichtungen genutzt. Darüber hinaus wird das Projektkonsortium die im Vorgängerprojekt Reha-/TI-Konsil bereits entwickelte Anwendung Reha-Konsil erweitern: Neben den niedergelassenen Ärzten werden pilotweise auch die beteiligten Akteure aus den Krankenhäusern digital mit den Reha-Einrichtungen vernetzt, um eine direkte Kommunikation zwischen Krankenhaus und Reha zu ermöglichen.
Quelle: BDPK