Das Risikomanagement von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen wird – wegen zahlreicher möglicher Einfallstore für Störungen und Schadensfälle – immer umfangreicher. Ein gut aufgestelltes Risikomanagement erhöht die Sicherheit für Patienten, Mitarbeitende und Organisationen enorm. Das Anforderungsprofil entwickelt sich dabei rasant weiter – auch der Versicherer muss zukünftig eine neue Rolle einnehmen.
Während das Risikomanagement des Versicherers historisch bei der Analyse der stattgefundenen Schadenfälle anknüpfte, löst sich das moderne Risikomanagement immer mehr vom reaktiven Handeln auf unerwünschte Ereignisse und nimmt stattdessen eine proaktive Rolle zur Risikominimierung ein. Ziel des Versicherers ist es, durch gemeinsam mit dem Kunden erarbeitete nachhaltige Prozessverbesserungen, mögliche Schäden vorherzusehen und sie zu vermeiden. Dabei hat er das medizinische Risiko (medizinische Abläufe und Technik), das personelle Risiko und in immer größerem Umfang das Cyberrisiko im Fokus – beschränkt sich also nicht nur auf die Patientensicherheit, sondern schützt auch das Personal und die Einrichtung.
Nachhaltige Prozessverbesserungen erfordern eine stärkere Zusammenarbeit aller Akteure . Vor allem im Bereich Wissenschaft und Forschung setzt der Versicherer in hohem Maße auf eine Zusammenarbeit mit seinen Kunden, die ihre Kenntnisse der medizinischen Prozesse einbringen, um über die Risikoerfahrung des Versicherers und zusätzliche Tools, die dieser über Systempartner einbringen kann, einen Mehrwert für ihr Haus zu generieren. Es geht nicht darum, dem Kunden eine starre Standardlösung zu verkaufen, sondern gemeinsam mit ihm an Lösungen zu arbeiten, die auf seinen konkreten Bedarf zugeschnitten sind.
Der Versicherer als Risikomanager
Proaktivität, Cybersicherheit, Partnerschaften mit Universitäten und Forschungseinrichtungen sind Teil der Transformation des Versicherers zum Risikomanager. „Der Versicherer kann sich nicht mehr auf die Deckung des Risikos beschränken. Er muss vielmehr dazu beitragen, Risiken zu reduzieren, indem er als der Experte schlechthin für Risikomanagement wahrgenommen wird, der starkes Interesse daran hat, gemeinsam mit seinen Kunden und Systempartnern an einer nachhaltigen Risikoreduzierung zu arbeiten. Diese Präventionskultur muss fester Bestandteil der Vision sowie der betrieblichen Praxis auf allen Ebenen sein,“ betont Dirk Bednarek, Niederlassungsleiter Sham Deutschland – Gruppe Relyens, Risikomanager und Partner von Akteuren aus dem Gesundheits- und wohlfahrtspflegerischem Bereich.
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