Univ.-Prof. Dr. med. Jan Spillner übernimmt die Leitung
Aachen. Die eigenständige Klinik für Thoraxchirurgie komplementiert das interdisziplinäre Behandlungsangebot der Uniklinik RWTH Aachen und gewährleistet regional und überregional eine optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Lunge sowie des Brustkorbs. Bereits im Jahr 2015 wurde die Sektion Thoraxchirurgie innerhalb der Klinik für Thorax-, Herz-, und Gefäßchirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen gegründet. Das operative Spektrum der neuen eigenständigen Klinik umfasst das gesamte Spektrum aller offenen und minimalinvasiven Operationen; eine wesentliche Aufgabe liegt in der Behandlung von Tumorerkrankungen der Organe des Brustkorbs.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Eine wichtige Voraussetzung zur optimalen Behandlung lungenkranker Patientinnen und Patienten ist eine fachübergreifende Kooperation mit anderen Abteilungen und Kliniken, darunter die Pneumologie und die Onkologie. „Insbesondere bösartige Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs erfordern heutzutage eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Uniklinik RWTH Aachen hat dafür bereits hervorragende Strukturen entwickelt. So ist die Kooperation mit der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und Stammzelltransplantation und dem Centrum für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf von großer Bedeutung für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt Prof. Spillner. Ein wichtiger Baustein ist auch das Lungenzentrum der Uniklinik RWTH Aachen, das seit der Gründung im Frühjahr 2019 gleichberechtigt von Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, und Prof. Spillner geleitet wird.
Potenzial einer universitären Thoraxchirurgie
Die Verselbstständigung der Klinik für Thoraxchirurgie optimiert nicht nur die bestehenden Strukturen, sondern weist – als universitäre Klinik – ein großes Potenzial auf. Aktuell von der Bundesregierung vorgegebene sogenannte Strukturvorgaben werden bereits jetzt erfüllt. Als ausgewiesener Lungenspezialist war der künftige Klinikdirektor bislang als Sektionsleiter der Thoraxchirurgie der Klinik für Thorax-, Herz-, und Gefäßchirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen tätig. Zuvor war er auch Oberarzt in der Herzchirurgie – und bringt somit eine breite Expertise in der operativen Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen mit. Seit 2019 ist er zudem Europäischer Facharzt für Thoraxchirurgie der European Society of Throracic Surgeons (FEBTS).
Zukünftig führt die Klinik für Thoraxchirurgie schätzungsweise jährlich über 500 überwiegend minimalinvasive Operationen durch, darunter 150 bei Lungenkrebs. Um auch sehr komplexe Eingriffe zu ermöglichen, kann das Team im Rahmen von Lungenoperationen eine Herz-Lungen-Maschine anwenden. Das medizintechnische Gerät ermöglicht Operationen am offenen Herzen, indem es die Funktion des Herzens und der Lunge ersetzt. „Wir sind regional und überregional für thoraxchirurgische Patientinnen und Patienten zuständig, die wir mittels modernster Operationsverfahren und Behandlungsmöglichkeiten interdisziplinär in einem universitären Maximalversorgungshausbehandeln möchten“, sagt Prof. Spillner.
Quelle: www.ukaachen.de