Vivantes zieht Bilanz und investiert in die Zukunft – Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Personalgewinnung im Fokus

Berlin. Das Jahr 2022 war auch für Vivantes von mehreren Krisen geprägt – seit Februar durch den Ukrainekrieg die hohe Inflation und – wie in den beiden Vorjahren – durch die Corona-Pandemie. Der Umsatz von Vivantes betrug im vergangenen Jahr 1,533 Mrd. Euro. Das Geschäftsjahr schloss mit einem Fehlbetrag von 72,3 Mio. Euro ab. Die Zahl der behandelten Fälle stieg leicht auf 513.870 (2021: 485.248 Fälle), davon 177.746 stationär und 336.124 ambulant. Vivantes versorgt damit an einem durchschnittlichen Tag 5.115 Patientinnen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen blieb mit 18.090 nahezu konstant (2021: 18.023).
2022, Jahr der Stapelkrisen
Die abklingende Corona-Pandemie belastete Mitarbeitende und Patient*innen nach wie vor. Die staatlichen Finanzhilfen liefen jedoch zur Jahresmitte aus. Gleichzeitig stiegen die Kosten für Energie und Verbrauchsmaterialien in Folge weltweit gestörter Lieferketten und des Kriegs gegen die Ukraine stark.
Die bis zum Herbst akut drohende Gefahr von Energiemangel erforderte auch bei Vivantes besondere Vorsorge. Hier ließ sich Deutschlands größter kommunaler Klinikträger durch den ehemaligen Präsidenten des Technischen Hilfswerks Deutschland Alfred Broemme beraten.
Zum Jahreswechsel 2022/2023 verlangte eine ungewöhnlich starke Infektionswelle den Mitarbeitenden der beiden Vivantes Kinderkliniken im Friedrichshain und Neukölln alles ab.
Und nicht zuletzt: Auch die nach wie vor unzureichende Finanzierung der deutschen Kliniken insgesamt führte bei Vivantes zu weiteren Belastungen.
Zukunftsweisende Investitionen
Die grundlegende Erneuerung des Klinikums Neukölln geht voran:
Im März 2022 feierte Vivantes Richtfest, der Innenausbau läuft auf Hochtouren, sodass der achtgeschossige Bau 2025 in Betrieb genommen werden kann. Er bietet Platz für eine der größten und modernsten Rettungsstellen Berlins, eine Kinderrettungsstelle, ein CT und MRT, einen Zentral-OP-Trakt mit 16 Sälen, Räume für die kardiologische Funktionsdiagnostik und Endoskopie sowie 240 Betten der Normalpflege und 28 Betten der Intensivpflege.
Auch der Neubau im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum macht Fortschritte: Bauabschnitt 1 ging im Sommer in Betrieb, Bauabschnitt 2 befindet sich aktuell im Rohbau. Für die sich anschließenden Bauabschnitte 3 und 4 werden derzeit alte Gebäude abgerissen. Im September 2022 zogen die Rettungsstelle, die Intensivstation, die chirurgischen Bereiche und die Klinik für Innere Medizin – Kardiologie des Vivantes Wenckebach-Klinikums an das Auguste-Viktoria-Klinikum um. In die beiden Großprojekte in Neukölln und Schöneberg investiert Vivantes insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro. Auf das Wenckebach-Gelände soll in naher Zukunft der Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe, die gemeinsame Ausbildungsstätte von Vivantes und Charité, ziehen und dort bis zu 3.800 Auszubildende aufnehmen.
Quelle: Vivantes