Am 22. Februar fanden sich mehr als 60 Kodierfachkräfte aus ganz Deutschland zum mittlerweile 12. Kodierfachkräftekongress im Maritim Hotel in Nürnberg ein. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Anette Bayerlein, Produktmanagerin der  Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage, und Dr. Erwin Horndasch, Leiter Medizincontrolling, Stadtkrankenhaus Schwabach gGmbH.

Interpretation der neuen Strukturvoraussetzungen des OPS

Dr. Christine Adolph, Leiterin Krankenhaus Region West und Süd des MDK, begann ihren Vortrag mit dem Hinweis auf einen dramatischen Anstieg der Fallzahlen. Die Gründe hierfür sind nicht klar, aber das System wird dadurch an seine Belastungsgrenze geführt. Frau Dr. Adolph kam dann zu ihrem Hauptvortragspunkt, also der Spezifika der Abrechnungsprüfung in der intensivmedizinischen Komplexbehandlung bzw. der Palliativkomplexbehandlung. Sie erläuterte sehr konkret und praxisnah, wie die neuen  Strukturvoraussetzungen zu interpretieren seien, stellte Dokumentationsbeispiele vor und ging auf Problemfälle ein.

Erfolgreich zum Ziel

Im Anschluss erklärte Rhetoriktrainer Rüdiger Freudendahl in einem interaktiven Vortrag, dass jede fachlich noch so hoch qualifizierte Person über bisher ungenutztes Potenzial verfügt, ihre Überzeugungskraft zu steigern. Die Mittel, mit denen man dies erreichen kann, sind: Körpersprache, Stimme, selbstverständlich die Qualität der Argumente und dem Trick, das Gespräch insgesamt als Dialog statt als Monolog zu gestalten. Aber auch die Schaffung eines angenehmen Gesprächssettings ist wichtig, um ein schwieriges Gespräch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Update in der Psych-Kodierung

Nach der Mittagspause erläuterte Christian Kienbaum, Bereichsleiter Verwaltung in der Psychiatrischen Klinik Uelzen gGmbH, die aktuellen Neuerungen in der Psych-Kodierung 2018. Diese bestehen v. a. aus Präzisierungen bei Delir, Anorexia nervosa, Enuresis und stereotypen Bewegungsstörungen. Als besonderen Unterschied zur somatischen Kodierung betonte Christian Kienbaum, dass die retrospektive Kodierung in der Psychiatrie nicht zweckmäßig ist und schloss damit den Vortrag.

Kodierung in der Unfallchirurgie

Im Anschluss daran begann Dr. Dominik Pförringer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum rechts der Isar, seinen Vortrag mit dem Appell, dass das beste Kodierergebnis nur im Team gelingt. Darüber hinaus müssen für eine effiziente Kodierung drei grundlegende Regeln eingehalten werden: das sinnvolle Einhalten von Verweildauern, das Beachten der Kategorie eins und zwei sowie eine exakte Kurvendokumentation seitens Ärzte, Pflegepersonal und Physiotherapie. Dr. Pförringer fasste danach kurz die aktuellen Änderungen in der orthopädisch-unfallchirurgischen Abrechnung zusammen.

Vorbereitung auf Klageverfahren

Den Abschluss machte Dr. Erwin Horndasch und erläuterte aus Gutachtersicht, wie Defizite in der Dokumentation vor Gericht zu Problemen führen können. Um einer gerichtlichen Auseinandersetzung bestmöglich vorbereitet zu begegnen, fasste Dr. Horndasch folgende Punkte zusammen: Die exakte Dokumentation der Argumente ist wichtig, ggf. empfiehlt es sich auch, konkrete Beispiele aus der Kodierung zu notieren. Die komplette Dokumentation bzw. Akte muss an den Gutachter gegeben werden, Nachlieferungen sind unbedingt zu vermeiden. Und bei der Verwendung von Kopien oder Scans muss auf sinnvolle Lesbarkeit geachtet werden.

Birgit Sander, KU Redaktion


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