Alexander Schiffauer, Verlagsleiter der Fachverlage GmbH und Co. KG, freute sich, vor vollem Saal im maritim Hotel Nürnberg erstklassige Referenten begrüßen und an diesem Tag in die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen im Kodierfachwesen einführen zu dürfen. Er bedankte sich bei den freiwilligen Helfern von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling (DGfM), insbesondere bei Frau Doris Hochrein für die Unterstützung und beim Spiritus Rector des Kongresses, dem DGfMVorsitzenden Dr. Erwin Horndasch für die wertvolle Hilfestellung und geleistete Arbeit.
Einkommensunterschiede
Thorsten Günther, Vorsitzender des Regionalverbands Rhein-Neckar der DGfM und Regionalleiter Medizincontrolling Süd-West bei Sana sprach zum Thema leistungsgerechte Bezahlung. Er führte den Anwesenden vor Augen, welche Eingruppierung in die Gehaltsklassen sie ins Auge fassen können. Zwischen 3.900 Euro im Monat und nur 2.044 Euro im Monat würden nach einer jüngsten Erhebung Kodierfachkräfte im Krankenhaus verdienen. Die Differenz zwischen unterschiedlichen
Eingruppierungen belaufe sich auf bis zu 22.000 Euro in einem Jahr. Da sei es laut Günther kein Wunder, dass etwa 70 % der Kodierfachkräfte derzeit nicht ganz zufrieden mit ihrer Eingruppierung seien. Das liege auch daran, dass das Berufsbild „Medizinische Kodierfachkraft“ nicht einheitlich abgebildet sei. Meist ist der Tätigkeitsschwerpunkt das Medizincontrolling, aber an manchen Häusern sortieren die Fachkräfte auch Befunde, erstellen Qualitätsberichte und arbeiten nebenbei zeitweise in der Qualitätssicherung „Das hat mich doch sehr gewundert, offenbar glauben manche Häuser, dass die Kodierfachkraft universell einsetzbar ist. Das Berufsbild ist noch sehr inhomogen“. Günter nannte die Kodierfachkräfte eine Berufsgruppe zwischen zwei Stühlen. Er zweifelte auch ganz offen den Wert einiger der zahlreichen unterschiedlichen Aus- und Fortbildungszertifikate an.
Doris Hochrein, die Stellvertretende Vorsitzende des Regionalverbandes Mitteldeutschland der DGfM, erläuterte die Vorteile der Mitgliedschaft in der DGfM für Medizincontroller und Kodierfachkräfte, die nicht nur in aktuellen Informationen, sondern auch in günstigen Angeboten zum Beispiel in Form von Preisnachlässen beim KU Kodierfachkräftekongress oder kostenfreien Spezialveranstaltungen bestehe.
Keine Scheu vor dem MDK
Dirk Hohmann, Medizincontroller der Werner Wicker Klinik Bad-Wildungen, erläuterte sinnvolle Dokumentationshilfen und EDV Tools und warnte zugleich vor heiß beworbenen und dennoch weniger sinnvollen Innovationen im Bereich der Arbeits- und Abteilungsorganisation. Anschließend wies er auf das Problem der diversen Kodiermodelle hin: fallbegleitend oder nach Entlassung, Kodierung durch Ärzte, durch Kodierfachkräfte oder Medizincontroller.
Hohmann forderte die Teilnehmer auf, keine Scheu vor dem MDK zu haben: „Wenn Sie einen vernünftigen MDK-Mitarbeiter kennen, dann nutzen Sie den direkten Draht zum MDK, sprechen Sie mit denen!“ Er kritisierte die oft nicht vorhandene Festlegung von Verantwortlichkeiten in Kliniken, was seiner Meinung nach eines der größten Probleme in den Häusern darstelle. Gut organisierte Doku- und Kodierprozesse sind Voraussetzung für die Rentabilität eines Krankenhauses. Dr. Matthäus Bauer, Facharzt für Innere Medizin und Medizincontroller am Klinikum der Ludwig Maximilians Universität München führte den Teilnehmern vor Augen, dass es nicht immer eine absolut eindeutige Antwort auf alles gebe, schon gar nicht dar auf, wie eine vorliegende Diagnose und Therapie zu kodieren sei. „Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie aber in je dem Fall konsequent kodieren“. Er riet, als Kodierfachkraft selbstbewusst aufzutreten und den jeweils für die Dokumentation verantwortlichen Mediziner für eine korrekte Kodierung heranzuziehen. Einen weiten Bogen vom akutstationären Behandlungsbedarf über primäre Fehlbelegungen und stationäre Behandlungsmethodenschlug Dr. Timo Schöpke, Direktor des Notfallzentrums am Werner Forßmann Krankenhaus Barnim, in seinen Ausführungen.
Ein Quiz
Prof. Dr. Thomas Auhuber von den BG Unfallkliniken in Frankfurt am Main mahnte, sich nicht davon abschrecken zulassen, dass unterschiedliche MDK szur selben Sachlage unterschiedlicher Meinung sind. „Ich erlebe das in Frankfurt immer wieder und warte nun stets, bis sich die MDKS untereinander gestritten haben und am Ende irgendetwas rauskommt.“ Er empfahl zur Stärkung der eigenen Argumente immer weder mal einen Blick in die Unterlagen des AQUA Instituts und in die Erläuterungen zum Minimaldatensatz zu werfen.
Auhuber ging die Neuigkeiten
in der Endoprothetikkodierung wie ein Quiz durch. Er faszinierte die Teilnehmer mit immer neuen Betrachtungen ähnlicher und doch völlig unterschiedlich zu kodierender Ersatzteile für den menschlichen Körper.
Dr. Erwin Horndasch, der Vorsitzende der DGfM, moderierte zwischen den einzelnen Referenten kurzweilig und
streute Spannendes zu Neuerungen im Medizincontrolling ein. Er leitete sachkundig die regen Fachdiskussionen, die immmer wieder spontan aufflammten.
Holger Peilnsteiner, KU Redaktion
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