Krankenhausmarke – Mehr als ein Logo!

Bernd Müller, Geschäftsführer der Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG, begrüßte im Rahmen des KU forums Marketingverantwortliche und Entscheider aus dem Gesundheitswesen zum KU Managementkongress. „Krankenhäuser müssen sich heute als Marke aufstellen und auch bewähren – das ist nichts ehrenrühriges, sondern eine Notwendigkeit“, so Müller.

Dr. Nicolas Krämer von den Städtischen Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus stellte im Auftaktvortrag zur Markenführung in einem öffentlich-rechtlichen Krankenhaus fest: „Auch wenn man von ärztlicher Seite oft das Gegenteil zu hören bekommt: Marketing im Krankenhaus ist weder etwas Verbotenes noch ist es unethisch!“

Heiko Leske, Helios Reha-Region Süd-Ost, konnte belegen, dass Helios trotz zeitweisem Bashing in den Medien eben nicht gescheitert sei: „Es ist ein unbestreitbares Phänomen, dass bei jedem Problem in einem der 111 Krankenhäuser des Konzerns nicht das einzelne Haus, sondern gleich die gesamte Dachmarke am Pranger steht.“ Jahrelang wurde gegen eine Übernahme des kommunalen Krankenhauses in Kronach Stimmung gemacht. Im Nachhinein freuen sich sogar einstige Kritiker über das nun gut aufgestellte Haus.

Über die Mehrwerte des Katholischen Hospitalverbunds Hellweg GmbH referierte Karin Riedel. Das katholische Element helfe dabei, den Jahrhunderte alten Ruf als MArke zu kommunizieren. Man habe sich zum Ziel gesetzt, die Menschen in der Region um Soest frühzeitig zu Gesundheitsthemen, mit Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zu informieren.

Dass Klinikmarketing eben nicht das Gleiche ist wie Konsumgütermarketing, mahnte Annerose Sandner an, Malteser Deutschland GmbH. Visuell erkennbar werde die Marke, die hinter den einzelnen Krankenhäusern stehe, durch farblich zwar unterschiedlich akzentuierte Logos, die aber einem identischen Grundaufbau unterliegen. Traditionell stehe das Malteserlogo für das Engagement der Malteser: „…weil Nähe zählt“. Deren Kreuz habe seit neun Jahrhunderten einen hohen Wiedererkennungswert

In der Podiumsdiskussion vor der Mittagspause kam es zu einem interessanten Austausch zwischen den Referenten des Vormittags, in dem noch einmal die Sichtweisen der Vertreter verschiedener Krankenhausträger beleuchtet wurden. Der Moderator der Diskussion Dr. Christian Stoffers, St.-Marien-Krankenhaus Siegen gGmbH, konnte feststellen, dass sich deutliche Unterschiede in der Auffassung von Marke und Marketing zwischen einer Ein-Klinik-Marke und einer 111- Kliniken-Marke auftun.

Dass eine Marke auch sowohl nach innen wie auch nach außen hin wirken kann, zeigten Dr. Marion Friers und Martin Camphausen, die Kommunikationsexperten der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken. Ihre Strategie mit Elementen des Guerillamarketing und dem Kommunizieren durch die Mitarbeiter trage Früchte, wodurch man keine unbesetzte Stelle im Haus habe.

Dr. Benjamin Behar, Geschäftsführer der Artemed Gruppe, verdeutlichte den Zuhörern, wie es seinem Unternehmen gelungen ist, in wenigen Jahren zu einer Marke zu werden. Seiner Meinung nach versprechen Marken stets einen gewissen Zusatznutzen. Dieser sollte unbedingt im Bereich der Qualität liegen. „Versprechen Sie aber nicht, was Sie nicht halten können“, mahnte Behar.


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