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Bürokratie-Wahnsinn: Scharfe Kritik am Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK)

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Bürokratie-Wahnsinn: Scharfe Kritik am Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK)

Patientenversorgung

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Pflegekammer NRW bemängelt Zeitverschwendung in der Pflege durch Erhebung von Daten, die nicht genutzt werden

Düsseldorf. Angesichts des steigenden Arbeitsaufkommens in der Pflege warnt die Pflegekammer NRW das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) davor, Pflegefachpersonen mit Aufgaben zu belasten, die nicht im Sinne einer optimalen Pflege sind. Konkret geht es dabei um die Erhebung von Daten, die für die Berechnung einer optimalen Personaldecke nötig sind. „Es kann doch nicht sein, dass diese Daten, die von Pflegefachpersonen für das InEK während ihrer Dienstzeit erhoben und eingepflegt werden, seitens des InEK überhaupt nicht genutzt werden. Das bindet unnötig Ressourcen bei den Kolleg*innen, sorgt für Frust und schafft keinen Mehrwert“, erklärt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW. Deshalb fordert die Kammer, dass die Daten zukünftig entweder eine sinnvolle Verwendung finden oder die Dokumentation reduziert wird. Ziel müsse es sein, die Pflegefachpersonen von unnötiger Bürokratie zu befreien.

Die Kammer ruft das InEK dazu auf, das System der „Pflegepersonalregel 2.0“ (PPR 2.0), für das diese Daten erhoben werden, kritisch zu überprüfen. „Wir sind uns darin einig, dass wir eine präzise Berechnung des Personalschlüssels brauchen, die sich am tatsächlichen Bedarf auf einer Station während einer Schicht orientiert“, so Postel. Dass hierfür möglichst schichtgenaue Daten erhoben werden müssen, leuchte ein. Allerdings: „Wenn die nicht im Interesse der Pflegefachpersonen auch ausgewertet werden, ergibt das alles keinen Sinn“, sagt die Kammer-Präsidentin.

Zum Hintergrund: Die PPR 2.0 ist ein Punktesystem, mit dem festgelegt werden soll, welche Patient*innen wie intensiv gepflegt werden müssen – zum Beispiel, ob ein*e Patient*in Hilfe bei der Ernährung oder der Wundversorgung benötigt. Aus diesem Punktesystem ergibt sich dann der konkrete Pflegebedarf und der Schlüssel an Pflegefachperson pro Patient*in. Bei der praktischen Umsetzung der PPR 2.0 ergeben sich allerdings viele Herausforderungen.

Beispiel aus der Kinderkrankenpflege

Innerhalb der Pflegekammer NRW engagieren sich viele Kolleg*innen aus der Berufspraxis, die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der PPR 2.0 melden. Ein Beispiel aus der Kinderkrankenpflege: Hier wurde festgestellt, dass die digitalen Tools der PPR 2.0 die Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern nicht ausreichend berücksichtigen. Dies kann zu fehlerhaften oder ungenauen Einstufungen und damit falschen oder unzureichenden Behandlungen der Patient*innen führen. Darüber hinaus zeigt sich, dass die auszufüllenden Unterlagen für die Kinderkrankenpflege an vielen Stellen unterschiedlich interpretiert werden können. Dies führt dazu, dass Krankenhäuser die Dokumentation unterschiedlich handhaben, was eine bundesweite Vergleichbarkeit der Daten einschränkt. Im Endeffekt werden diese erhobenen Daten also nicht sinnvoll genutzt.

„Wir möchten sicherstellen, dass Pflegefachpersonen ihre Zeit dort einsetzen können, wo sie am meisten gebraucht wird – bei der direkten Versorgung der Patient*innen. Die Bürokratie muss so gestaltet werden, dass sie die Pflege nicht unnötig belastet und die Qualität der Versorgung nicht beeinträchtigt“, erklärt Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW.

Quelle: Pflegekammer NRW

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