Prognos-Studie bestätigt enorme wirtschaftliche Bedeutung der medizinischen Reha
München. Medizinische Rehabilitation ist weit mehr als eine individuelle Gesundheitsmaßnahme – sie ist ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche Stabilität, Fachkräftesicherung und gesellschaftliche Teilhabe. Dies belegt die Neuauflage der Studie „Reha wirkt – Volkswirtschaftliche Effekte der medizinischen Rehabilitation“, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Die Studie wurde von der Prognos AG im Auftrag der MEDIAN Unternehmensgruppe durchgeführt, deren Klinik in Bad Kissingen Mitglied im VPKA ist. Sie knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2009 an. Schon jene hatte belegt, dass sich jeder in Reha investierte Euro fünffach für die Gesellschaft auszahlt. In der aktuellen Neuauflage standen fünf zentrale Indikationsbereiche im Fokus: Kardiologie, Pulmonologie, Rückenschmerzen, psychosomatische Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen.
Mehr als 63.000 zusätzliche Arbeitsjahre durch Reha
Die Untersuchung zeigt: Reha bringt Menschen nicht nur schneller zurück ins Arbeitsleben, sondern stärkt auch in erheblichem Maße die deutsche Wirtschaft. Allein im Jahr 2023 wurden dank erfolgreicher Maßnahmen rund 63.250 zusätzliche Arbeitsjahre gewonnen (im Vergleich zu einer Situation ohne Reha-Maßnahmen). Angesichts des Fachkräftemangels ist das ein wichtiger Stabilitätsfaktor. Individuell profitieren die Patientinnen und Patienten neben besserer Gesundheit, höherer Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe auch finanziell. Der durchschnittliche Lohnzuwachs liegt bei rund 4.400 Euro netto pro Jahr (bzw. 370 Euro pro Monat). Der Gesamtnutzen durch gewonnene Arbeitszeit und geringere Ausfallzeiten beläuft sich pro Person auf etwa 13.700 Euro. Damit übersteigt der wirtschaftliche Ertrag die häufig als hoch kritisierten Kosten der Rehabilitation deutlich.
Milliardenbeitrag zur Wirtschaft
Auch gesamtwirtschaftlich sind die Effekte beachtlich: 2023 trug die medizinische Rehabilitation durch erhaltene oder zurückgewonnene Arbeitskraft, die Entlastung der Sozialversicherungssysteme, gesteigerte Steuereinnahmen und höhere Produktivität zu einer direkten Bruttowertschöpfung von über 5,3 Milliarden Euro bei. Hinzu kommen Multiplikatoreffekte, etwa durch höheres Einkommen und Konsumausgaben der Rehabilitanden sowie durch höhere Investitionen von Unternehmen, die weitere 2,6 Milliarden Euro generieren. Insgesamt ergibt sich für 2023 somit ein gesamtwirtschaftlicher Effekt von 7,9 Milliarden Euro zusätzlicher Bruttowertschöpfung.
Ergebnisse mit Langzeitwirkung
Mit einem eigens entwickelten Reha-Nutzen-Modell wurden die Szenarien bis zum Jahr 2040 prognostiziert – unter Berücksichtigung von Demografie, Krankheitsprävalenz und künftiger Inanspruchnahme von Reha-Leistungen. Je nach Szenario liegen die volkswirtschaftlichen Effekte zwischen 6,0 und 10,7 Milliarden Euro pro Jahr (real). Die größten Wertschöpfungsgewinne entstehen in den unternehmensnahen Dienstleistungen, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Quelle: Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V.
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