Stefan Schmidt reizt die fachübergreifende Zusammenarbeit
Bad Bellingen. Zum 1. April hat Stefan Schmidt die Pflegedienstleitung der MEDICLIN Seidel-Klinik in Bad Bellingen übernommen. Nach seiner Fachweiterbildung für Intensivpflege arbeitete der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger unter anderem auf der kardiologischen Intensivstation des Universitäts-Herzzentrums Freiburg Bad Krozingen und des Deutschen Herzzentrums München. Zuletzt war er im Universitäts-Herzzentrum Freiburg Bad Krozingen Trainee im Pflegemanagement und als Stellvertretende Stationsleitung tätig.
„Die Stelle als Pflegedienstleitung war für mich der nächste logische Schritt“, sagt der 40-Jährige. „Während meiner letzten Tätigkeit habe ich bereits intensive Einblicke darin erhalten, was es heißt, in einer Leitungsposition zu sein.“ Auf die Seidel-Klinik sei er durch sein nahes Umfeld aufmerksam geworden. „Drei Freunde mit einem akuten Bandscheibenvorfall haben sich in der Klinik behandeln lassen“, erzählt Schmidt. „Sie waren beeindruckt, wieviel man mit konservativen Methoden erreichen und sogar eine Operation vermeiden kann.“
Gereizt hat Stefan Schmidt zudem die Tatsache, dass die Akut- und Reha-Klinik mit ihrem spezialisierten Angebot nicht in eigenständige Fachbereiche untergliedert ist, sondern Spezialist*innen aus allen drei Fachbereichen – Wirbelsäulenerkrankungen und Neuromuskuläre Erkrankungen, Rheumatologie sowie Physikalische Therapie – Hand in Hand zusammenarbeiten. „Im Prinzip ist die Klinik mit ihren rund 60 Akut- und 40 Reha-Betten wie eine große Station, nur eben verteilt auf mehrere Stockwerke“, sagt er. Die Patient*innen so zum Teil über die Akutbehandlung hinaus begleiten zu können und beim anschließenden Rehabilitationsaufenthalt weiterhin Teil des Genesungsprozesses zu sein, sieht Schmidt als riesige Chance – für Medizin, Therapie und Pflege. Nicht nur die Patient*innen, auch die Angehörigen profitieren: „Eine gute Betreuung der Angehörigen gehört für mich ebenfalls zu einer exzellenten Patientenversorgung“, erklärt Schmidt. „Vertraute Ansprechpartner*innen über die Akutbehandlung hinaus vereinfachen Kommunikation und Austausch.“
Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung
Für die Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung brauche es vor allem auch Fachkräfte. „Unsere größte Herausforderung“, kommentiert der neue Pflegedienstleiter. „In meinen ersten Wochen durfte ich erleben, was für ein hervorragend eingespieltes Team ich hier bereits habe. Doch die Wahrheit ist auch, dass wir durch den demografischen Wandel in wenigen Jahren große Probleme bekommen könnten.“ Neue Wege im Personalrecruiting zu gehen, zum Beispiel über Social Media-Plattformen, steht für ihn deshalb ganz oben auf der To-Do-Liste. Eine weitere Maßnahme: selbst Pflegekräfte ausbilden. „Wir haben bereits eine Auszubildende in der einjährigen Ausbildung und würden ab Oktober gern zwei in die dreijährige Ausbildung schicken.“ Eine weitere Stellschraube: vorhandenes Personal halten. „Für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit braucht es moderne Arbeitsmodelle, die zu den Lebensbedingungen der Menschen passen“, sagt Schmidt. „Ebenso wichtig ist es, den Kolleginnen und Kollegen gute Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.“ Auch eine sinnvoll eingesetzte Digitalisierung von Prozessen stellt für ihn einen Baustein im Bereich Mitarbeiterzufriedenheit dar. Und was will er als Führungskraft ganz persönlich tun? „Zuhören, einen wertschätzenden motivierenden Umgang pflegen, transparent kommunizieren.“
Quelle: Mediclin
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