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Meilensteine der Telemedizin in Deutschland: Vom Fernbehandlungsverbot zur digitalen Gesundheitsversorgung

Telemedizin, Arzt hat Tablet in der Hand

Meilensteine der Telemedizin in Deutschland: Vom Fernbehandlungsverbot zur digitalen Gesundheitsversorgung

Digitalisierung

3 MIN

Die Entwicklung der Telemedizin in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Was einst als Nischenthema galt, ist heute ein integraler Bestandteil des modernen Gesundheitswesens.

Die Anfänge (1990er – 2000er Jahre)

In den 1990er Jahren war der Begriff „Telemedizin“ in Deutschland weitgehend unbekannt. Erste Experimente mit Ferndiagnosen und -behandlungen fanden statt, aber die technischen Möglichkeiten waren noch begrenzt. Mit der Verbreitung des Internets Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre eröffneten sich neue Perspektiven für die medizinische Versorgung aus der Ferne.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und erste Schritte (2000er – 2015)

Ein wichtiger Meilenstein war das GKV-Modernisierungsgesetz von 2004, das die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und die Gründung der Gematik als Betreibergesellschaft der Telematikinfrastruktur vorsah. 2005 wurde die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed) gegründet, die seitdem eine wichtige Rolle bei der Förderung und Entwicklung der Telemedizin in Deutschland spielt.

Das E-Health-Gesetz von 2015 markierte einen weiteren Wendepunkt. Es legte den Grundstein für wichtige digitale Anwendungen wie den elektronischen Medikationsplan, die elektronische Patientenakte und das elektronische Rezept.

Durchbruch und Expansion (2016 – 2020)

Ab 2016 nahm die Entwicklung der Telemedizin in Deutschland deutlich an Fahrt auf. Das Fernbehandlungsverbot wurde schrittweise gelockert, bis es 2018 vom Deutschen Ärztetag grundsätzlich aufgehoben wurde. Dies ebnete den Weg für Videosprechstunden und andere telemedizinische Anwendungen.

Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) von 2019 ermöglichte die Verschreibung digitaler Gesundheitsanwendungen („Apps auf Rezept“) und trieb die Einführung der elektronischen Patientenakte voran.

Katalysator COVID-19 (2020 – 2022)

Die COVID-19-Pandemie wirkte als Beschleuniger für die Akzeptanz und Nutzung telemedizinischer Angebote. Videosprechstunden und Telekonsultationen erlebten einen regelrechten Boom, da sie eine sichere Möglichkeit boten, medizinische Versorgung auch unter Lockdown-Bedingungen aufrechtzuerhalten.

Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

Mit dem Inkrafttreten des Digital-Gesetzes (DigiG) und des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG) im März 2024 wurden weitere wichtige Weichen für die Zukunft der Telemedizin gestellt. Die elektronische Patientenakte wird ab 2025 zu einer Opt-Out-Lösung, was ihre Verbreitung deutlich steigern dürfte. Auch das elektronische Rezept wird nun flächendeckend eingeführt.

Für die Zukunft zeichnen sich spannende Entwicklungen ab:

  • Künstliche Intelligenz und Big Data werden zunehmend in telemedizinische Anwendungen integriert, um Diagnosen und Therapieempfehlungen zu verbessern.
  • Wearables und Sensoren ermöglichen ein kontinuierliches Gesundheitsmonitoring und frühzeitiges Eingreifen bei Verschlechterungen des Gesundheitszustands.
  • Die Vernetzung verschiedener Gesundheitsdienstleister über telemedizinische Plattformen wird vorangetrieben, um eine bessere koordinierte Versorgung zu gewährleisten.

Dennoch bleiben Herausforderungen zu meistern: Datenschutz und -sicherheit müssen gewährleistet, die digitale Kluft in der Bevölkerung überwunden und klare Qualitätsstandards etabliert werden. Die Bewältigung dieser Aufgaben wird entscheidend sein, um das volle Potenzial der Telemedizin auszuschöpfen und eine zukunftsfähige, patientenorientierte Gesundheitsversorgung in Deutschland zu gestalten. Der bisherige Fortschritt zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind – nun gilt es, diesen konsequent weiterzugehen.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz verfasst. Die redaktionelle Bearbeitung umfasst keinen detaillierten 1:1-Abgleich der Inhalte.

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