Erweiterte medizinische Möglichkeiten, sichere und schonende Eingriffe für Patient:innen
Mainz. Ein Hybrid-OP der neusten Generation ist im Gebäude 605 eröffnet worden und erweitert das operative Versorgungsspektrum der Universitätsmedizin Mainz. Genutzt wird er gemeinsam von den Teams der Kliniken der Kardiologie, der Herz- und Gefäßchirurgie, der Radiologie und der Neuroradiologie. In Anwesenheit von Staatssekretärin Nicole Steingaß, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz, stellte die Universitätsmedizin heute den neuen Operationssaal vor.
Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, erklärt: „Die Arbeit im neuen Hybrid-Operationssaal ermöglicht es einem Team aus verschiedenen Spezialisten, gemeinsam zu operieren, während des Eingriffs präzise Diagnosen zu stellen und die Verfahren zu steuern. Vorteile sind eine höhere Patientensicherheit, kürzere Eingriffszeiten, die Möglichkeit zu minimal-invasiven Eingriffen sowie eine verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch bleibt die Belastung für den Patienten so gering wie möglich, was auch für den Genesungsprozess eine entscheidende Rolle spielt. Der neue Hybrid-Operationssaal ist eine Investition in die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten.“
Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz freut sich über den neuen OP-Bereich, für den umfangreich Räumlichkeiten auf dem Campus ausgebaut wurden, und sagt zum Start: „Mit dem neuen Hybrid-OP erweitern wir unsere OP-Kapazitäten. Er kann von verschiedenen Fachrichtungen genutzt werden und ermöglicht interdisziplinäres Arbeiten auf höchstem Niveau. Zudem ist der neue OP-Bereich technisch wie baulich umfassend und auf dem neusten Stand ausgestattet.“
Univ.-Prof. Dr. Dr. Philipp Lurz, Direktor des Zentrums für Kardiologie, betont als Vertreter der Nutzer: „Wir sehen hier eine wichtige Investition in die Zukunft der Universitätsmedizin. Ob Herz, Hirn oder Gefäß – der neue Hybrid-OP bietet uns nicht nur die Möglichkeit, hochqualitative und modernste Medizin umzusetzen, sondern auch das Gebiet der minimal-invasiven Gefäß- und Herztherapien international zu prägen.“Neben dem Zentrum für Kardiologie wird der Hybrid-OP von der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Hendrik Treede), der Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Tobias Bäuerle) und der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann) genutzt.
„Wir als Siemens Healthineers sind stolz, die Universitätsmedizin Mainz mit dem deutschlandweit ersten biplanen Artis icono (Angiographieanlage) in einem Hybrid-OP ausstatten zu dürfen“, sagt Jan Güra, Regionalleiter West bei Siemens Healthineers. „Dieser Hybrid-OP ist mehr als nur ein Raum: Durch technologische Innovationen ermöglicht er multidisziplinäre Spitzenmedizin zum Wohle der Patientinnen und Patienten, die von präzisen und schonenden Eingriffen profitieren. Zu den Innovationen zählen die spezielle Zwei-Ebenen-Konfiguration, die es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, die deckengehängte Einheit schnell und flexibel nach klinischer Anforderung einzustellen. Einzigartig ist zudem die neue Partnerschaft mit Sony im Video-Management, welche es ermöglicht, Innovationen aus Mainz in die Welt zu übertragen. So schaffen wir es, den Hybrid-OP auf universitärem Spitzenniveau neu zu definieren.“
Hybrid-OP der neusten Generation
Ein Hybrid-OP kombiniert die Möglichkeiten eines klassischen Operationssaals mit bildgebenden Verfahren wie der Angiographie, mit der Blutgefäße sichtbar gemacht werden. Die neuen Räumlichkeiten des Hybrid-OPs umfassen 480 Quadratmeter.
Der neue Operationssaal ist mit einer High-end Angiographieanlage zur Bildgebung und der spezifischen operativen Infrastruktur für die verschiedenen medizinischen Fachrichtungen ausgestattet. Je nach Fachgebiet können die unterschiedlichen technischen Einstellungen innerhalb von kürzester Zeit optimal auf die jeweilige klinische Prozedur angepasst werden. Die behandelnden Teams haben unter anderem die Möglichkeit, sich bei der Röntgenbildgebung von zwei Seiten gleichzeitig (Zwei-Ebenen-Angiographie) anatomisch zu orientieren. Eine spezielle Bildgebungstechnologie erzeugt direkt im Operationssaal hochauflösende 3-D-Darstellungen – ähnlich wie bei einer CT-Untersuchung, jedoch integriert in das Angiographiegerät. Eine Software unterstützt die Behandlung unter anderem mit Daten aus Voruntersuchungen, wie beispielsweise aus der Computertomografie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT).Integrierte Videotechnologie ermöglicht es außerdem, Eingriffe direkt aus dem Hybrid-OP im Live-Stream zu übertragen, beispielsweise für Schulungen oder Fortbildungen.
Präzise, sicher und schonend
Eine Behandlung im Hybrid-OP bietet den Patientinnen und Patienten einige Vorteile: Durch die mögliche Kombination minimal-invasiver und offener Verfahren kann ein Eingriff schonender und präziser durchgeführt werden. Die Echtzeit-Bildgebung ermöglicht eine sofortige Kontrolle des OP-Ergebnisses und hilft, eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls direkt zu korrigieren. Chirurg:innen und interventionelle Teams können während eines Eingriffes die Lage von Instrumenten, Implantaten oder anatomische Strukturen präzise beurteilen. Patient:innen profitieren von kleineren Schnitten, was wiederum schonender für das Gewebe um den OP- Bereich ist und zu einer schnelleren Heilung führt. Da verschiedene Verfahren im gleichen Raum durchgeführt werden können, lässt sich zudem die Operations- und Anästhesiezeit reduzieren. Schließlich kann während einer Operation bei Bedarf schnell von minimal-invasiven auf offene Prozeduren umgestellt werden, was die Sicherheit in solchen Situationen erhöht.
Quelle: Universitätsmedizin Mainz
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