»

Kammervorstand fordert 5000 neue Medizin-Studienplätze: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Hörsaal

Kammervorstand fordert 5000 neue Medizin-Studienplätze: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Aus der Praxis

2 MIN

ÄKWL: Mehr Arzt-Zeit am Patienten notwendig

Münster. „Wir brauchen dringend die 5000 nach der Wiedervereinigung verlorenen Studienplätze für Medizin zurück“, fordert der Vorstand der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL). Der damalige Abbau dieser Studienplätze sei ein gravierender Fehler gewesen, „den wir heute überall in der Patientenversorgung spüren, sowohl in den Kliniken als auch in den Praxen fehlen die Kolleginnen und Kollegen“, so Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle. Ein neuerlicher Fehler wäre es, wenn das Bundesgesundheitsministerium die geplante Förderung von neuen Medizin-Studienplätzen wieder aus dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz streichen würde, wie in einem aktuellen Gesetzesentwurf des Ministeriums vorgesehen, kritisiert der Kammervorstand.

„Wir hatten einmal 15.000 Studienplätze für Medizin, die wir damals auch finanziert bekamen“, so Gehle. Ein Drittel davon sei abgeschafft worden. An der Finanzierung dürfe die Einrichtung der neuen Medizin-Studienplätzen nicht scheitern: „Dazu muss unser Land in der Lage sein, wenn wir weiterhin eine qualitativ hochstehende Versorgung der Menschen wollen.“ Nach Ansicht des ÄKWL-Vorstandes hätte die Politik schon viel früher mit einer Aufstockung der Medizin-Studienplätze reagieren müssen, um die entstandenen Mangelprobleme in der Versorgung zu beheben. „Aber besser spät als nie. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragt Gehle.

Vor einem „Arzt-Ersatz“ durch andere Gesundheitsberufe warnt der Kammerpräsident in diesem Zusammenhang eindringlich. „Quasi Hilfs-Ärzte dürfen und können für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung gar nicht die Lösung sein.“ Die Menschen wollten gut versorgt werden. Um dies zu ermöglichen, sei „mehr Arzt-Zeit am Patienten“ notwendig. Dafür fehlten heutzutage in den Kliniken und Praxen oft die Kapazitäten. Denn derzeit blieben Stellen in der ambulanten und stationären Versorgung unbesetzt. Das könne auf Dauer nicht gut gehen und sei ein unhaltbarer Zustand. „Zumal Jahr für Jahr genügend Bewerberinnen und Bewerber für ein Studium der Humanmedizin in den Startlöchern stehen“, so Gehle abschließend.

Quelle: Ärztekammer Westfalen-Lippe

Weitere aktuelle Meldungen erhalten Sie über unseren KU Newsletter: Jetzt anmelden!

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Justiz

Pflegekammer NRW warnt vor Sicherheitslücke

Düsseldorf. Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen hat sich bei der Anhörung im Landtag am 29. Oktober 2025 deutlich gegen eine im Juli 2025 geänderte Regelung des Justizministeriums NRW ausgesprochen: Der geänderte Erlass legt fest, dass die Amtshilfe durch den Justizvollzug nur noch eingeschränkt erfolgt.

Aus der Praxis

Beitrag lesen
RHOEN-KLINIKUM

RHÖN-KLINIKUM AG mit solidem Ergebnis

Bad Neustadt a. d. Saale. Die RHÖN-KLINIKUM AG hat das dritte Quartal 2025 erneut mit einem Umsatzplus von 7,8 % auf 1.262,1 Mio. EUR (9M 2024: 1.171,1 Mio. EUR) abgeschlossen.

Aus der Praxis

Beitrag lesen
Kliniken Ostalb

Kliniken Ostalb, gestalten statt abwarten

Aalen. Die Kliniken Ostalb haben Schwerpunkte gebildet, Neubau- und Umstrukturierungsmaßnahmen gestartet.

Aus der Praxis

Beitrag lesen