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Restrukturierung der MKK wird organisatorisch und fachlich weiter beschleunigt

Sanierungsvorstand

Restrukturierung der MKK wird organisatorisch und fachlich weiter beschleunigt

Aus der Praxis

4 MIN

Verwaltungsrat setzt Sanierungsvorstand ein

Kreis Minden-Lübbecke. Der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken hat die Auswahl für die Position eines Sanierungsvorstands abgeschlossen. Die Bestellung des Kandidaten Frank Yuji Ohi erfolgt nach der Wahl in der Verwaltungsratssitzung am 27. August auf Zeit. Ziel ist es, die laufende Restrukturierung des kommunalen Klinikverbunds weiter zu beschleunigen und den Weg zu einem mittelfristig ausgeglichenen Betriebsergebnis konsequent fortzusetzen. Der neue Sanierungsvorstand nimmt seine Tätigkeit am 1. Oktober auf.

Frank Yuji Ohi (50) ist ausgewiesener Experte bei der wirtschaftlichen Beratung von Krankenhäusern und hat bereits viele Sanierungsprozesse begleitet. Er bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Klinikmanagement mit – von der Grund- und Regelversorgung bis hin zum Universitätsklinikum. Als ausgewiesener Spezialist für wirtschaftliche Turnarounds hat er mehrfach Kliniken erfolgreich durch Restrukturierungsprozesse geführt und nachhaltige Ergebnisverbesserungen erzielt. Dabei setzt er auf konsequente Kosten- und Prozessoptimierung ebenso wie auf den Aufbau zukunftsfähiger Versorgungsstrukturen. „Herr Ohi ist für seinen kooperativen Führungsstil bekannt: Er pflegt eine offene und transparente Kommunikation, bindet Mitarbeitende aktiv in Veränderungsprozesse ein und schafft so die nötige Akzeptanz auch für schwierige Entscheidungen“, sagt der Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende Ali Doğan.

Frank Ohi ist für die Hospital Management Group (HMG) tätig, die bundesweit erfolgreich seit vielen Jahren für externes Management und Interimsbesetzungen steht. Die HMG stellt aktuell bundesweit in rund mehr als 30 Kliniken die Geschäftsführung und ist in diesem Segment marktführend.

Geschwindigkeit des Transformationsprozesses soll erhöht werden

Die Entscheidung knüpft an die im Juli angekündigte strategische Weichenstellung an, die Konsolidierungsanstrengungen aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Mühlenkreiskliniken und der kommunalen Haushalte nochmals zu verstärken. Seit Start des internen Restrukturierungsprozesses vor zwei Jahren konnten bereits Effekte in Höhe von rund 20 Millionen Euro erzielt werden. Mit dem Sanierungsvorstand soll die Geschwindigkeit des Transformationsprozesses gezielt erhöht werden.

„Wir müssen den eingeschlagenen Kurs schneller und stringenter umsetzen, um die Zukunft der Mühlenkreiskliniken nachhaltig zu sichern. Der Sanierungsvorstand bringt zusätzliche Erfahrung und Schlagkraft in die Organisation, ohne den Fokus zu verschieben: Maßstab bleibt die medizinische und pflegerische Versorgung der Menschen im Kreis Minden-Lübbecke und darüber hinaus – wirtschaftlich solide, aber nie ausschließlich ökonomisch gedacht“, sagt Ali Doğan, Landrat und Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Der Sanierungsvorstand arbeitet auf höchster Ebene unterhalb des Vorstandsvorsitzenden und übernimmt die übergreifende Steuerung der Restrukturierungsprogramme, inklusive Priorisierung, Umsetzungskontrolle und Ergebnistransparenz. Die operative Leitung der Standorte verbleibt unverändert bei den Geschäftsführenden Direktoren; der Vorstandsvorsitzende verantwortet Strategie und Gesamtunternehmen.

Dr. Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreiskliniken betont: „Mit der Bestellung von Frank Ohi erhöhen wir das Tempo der Restrukturierung und der Sanierung. Zuständigkeiten bleiben klar: Die Standorte führen ihr Tagesgeschäft, der Sanierungsvorstand beschleunigt bereichsübergreifend die Programme – eng verzahnt mit Medizin, Pflege, Verwaltung und Controlling.“

Weitere Planungen

Frank Yuji Ohi freut sich über die Aufgabe im Kreis Minden-Lübbecke: „Ich beobachte die Mühlenkreiskliniken natürlich seit vielen Jahren. Lange Zeit war der Verbund ein Vorbild für viele andere Häuser. Dass nun auch die Mühlenkreiskliniken in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, zeigt, wie groß der Transformationsbedarf im Gesundheitswesen insgesamt ist. Ich bin mir sicher, dass wir die notwendigen Veränderungen gemeinsam erreichen werden. Als starker Verbund haben die Mühlenkreiskliniken jedenfalls alle strategischen Vorteile auf ihrer Seite. Denn hier werden genau die Kooperationen und Konzentrierungen medizinischer Leistungen in spezialisierten Zentren gelebt, die vom Land und Bund gefordert werden. Mein Auftrag ist klar: Wirkung in kurzer Zeit sichtbar machen, Strukturen vereinfachen und Ressourcen konsequent dorthin lenken, wo sie den größten Versorgungsnutzen stiften. Gemeinsam mit den Teams werde ich in den ersten 100 Tagen einen verbindlichen Maßnahmen- und Meilensteinplan vorlegen, der Qualität, Wirtschaftlichkeit und Mitarbeitersicherheit gleichermaßen im Blick hat.“

Die Neubauprojekte im Lübbecker Land und in Bad Oeynhausen bleiben von der Maßnahme unberührt und werden planmäßig fortgeführt. Gleichzeitig setzt der Verwaltungsrat – wie bereits angekündigt – das Besetzungsverfahren für ein reguläres Vorstandsmitglied fort. Diese Position erhält einen inhaltlich neu zugeschnittenen Schwerpunkt; mit einem Abschluss des Berufungsverfahrens ist realistischerweise nicht vor Ende 2026 zu rechnen. Idealerweise sind die Sanierungsaufgaben bis dahin weitgehend abgeschlossen und können geordnet übergeben werden.

Quelle: Mühlenkreiskliniken AöR

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