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Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremerhaven eröffnet

Gewaltschutzambulanz

Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremerhaven eröffnet

Aus der Praxis

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Neues Angebot für Betroffene von Gewalt in Bremerhaven

Bremerhaven. Bremerhaven hat nun eine Gewaltschutzambulanz. Eröffnet wurde die Einrichtung am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (KBR) von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard, der Medizinischen Geschäftsführerin des Klinikums, Dr. Susanne Kleinbrahm, sowie der Stadträtin für Gesundheit, Umwelt und Klima, Andrea Toense. In der Gewaltschutzambulanz Bremerhaven können Betroffene von häuslicher, sexualisierter oder geschlechtsspezifischer Gewalt Verletzungen kostenlos und auf Wunsch vertraulich dokumentieren lassen. Diese Dokumentation ist gerichtsfest, falls sich die Betroffenen später für eine Strafanzeige oder zivilrechtliche Schritte entscheiden

„Mit der Eröffnung der Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide ist ab heute eine vertrauliche Spurensicherung für gewaltbetroffene Frauen in Bremerhaven möglich. Damit erreichen wir einen weiteren Meilenstein des Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Bremer und der Bremerhavener Gewaltschutzambulanz realisieren wir ein umfassendes und für Betroffene kostenfreies Angebot. Es bietet Betroffenen Unterstützung und erleichtert die Strafverfolgung“, so Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Das Projekt ist eine von über 70 Maßnahmen des Bremer Landesaktionsplans „Istanbul-Konvention umsetzen – Frauen und Kinder vor Gewalt schützen“. Die Istanbul-Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Deutschland hat diesen Vertrag 2017 ratifiziert. Seitdem entstehen landesweit immer wieder neue oder erweiterte Angebote für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Für den Ausbau und die stetige Erweiterung des Angebotes im Bundesland Bremen stehen in 2025 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Dokumentation der Verletzungen kann mit oder ohne polizeiliche Anzeige erfolgen. Alles geschieht in Absprache mit den Betroffenen und nur mit deren ausdrücklichem Einverständnis. Das Team der Gewaltschutzambulanz unterliegt der Schweigepflicht, auch gegenüber der Polizei und den Gerichten. Bei Bedarf arbeitet die Gewaltschutzambulanz Bremerhaven eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie der Klinik für Gynäkologie im KBR zusammen.

Die neue Bremerhavener Einrichtung arbeitet außerdem eng mit der bereits im April 2024 eröffneten Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte zusammen. Das Angebotsspektrum der Bremer Gewaltschutzambulanz geht noch über das der Bremerhavener Einrichtung hinaus: Im Klinikum Bremen-Mitte werden von einer Rechtsmedizinerin Verletzungsdokumentationen durchgeführt und Gutachten erstellt. Zudem bietet eine Casemanagerin Betroffenen weiterführende Hilfestellungen zahlreicher Netzwerkpartner an. Diese zusätzlichen Angebote stehen auch Betroffenen aus Bremerhaven offen und können über die Gewaltschutzambulanz am KBR vermittelt werden.

Quelle: Klinikum Bremerhaven Reinkenheide gGmbH

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