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Daten retten Leben

Arzt und Daten

Daten retten Leben

Digitalisierung

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Vivantes richtet Klinisches Datenzentrum ein und unterstützt Forschung bundesweit

Berlin. Wenn Gesundheitsdaten in großer Zahl digital vorliegen, können sie in der Forschung und zur Verbesserung der Versorgung im Krankenhaus genutzt werden. Deshalb hat jetzt das Klinische Datenzentrum von Vivantes seine Arbeit aufgenommen. Das Potenzial ist immens: Vivantes versorgt jedes Jahr rund 200.000 Patient*innen stationär. Wer in einem Vivantes Klinikum behandelt wird, kann ab sofort seine Gesundheitsdaten der Wissenschaft spenden und so anderen helfen.

Freie Entscheidung der Patientinnen ist Voraussetzung Patientinnen können sich über die Webseite des Klinischen Datenzentrum von Vivantes schon vor einem Klinikaufenthalt informieren oder vor Ort die verschiedenen Möglichkeiten zur Aufklärung nutzen (bspw. Erklärfilme und Flyer in den Wartebereichen). Bei der stationären Aufnahme können sie dann einwilligen ihre Daten zu spenden. Diese Entscheidung ist freiwillig.

Daten sei Dank: Beispiele für bessere Gesundheitsversorgung

Erste konkrete Verbesserungen, die mit klinischen, anonymisierten Daten erreicht werden, sind die interne Bereitstellung von visualisierten Echtzeit-Daten in sogenannten Dashboards und verschiedene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen für die digitale Datenübertragung bei Herz-Kreislauferkrankungen:

Digitale Datenübertragung bei Herz-Kreislauferkrankungen

Vivantes ist Mitglied im HiGHmed-Konsortium, einem Netzwerk von 13 Universitätskliniken und medizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland und Luxemburg. Dort hat sich Vivantes am Digitalen Fortschrittshub CAEHR (CArdiovascular diseases – Enhancing Healthcare through cross-sectoral Routine data integration) beteiligt. Dieses Projekt erforscht, wie die Notfallversorgung, Rehabilitation oder ambulante Betreuung Herz-Kreislauf-Erkrankter durch digitale Datenübertragung verbessert werden kann.

Bessere Steuerung von Patientenflüssen

Vivantes nutzt Patent‘innendaten auch, um interne Abläufe zu verbessern und Patientinnen besser zu versorgen. Zum Beispiel können Mitarbeitende in den Zentralen Notaufnahmen sich online über sogenannte Dashboards darüber informieren, auf welcher Station noch freie Betten verfügbar sind. Dadurch können Patientinnen nach der Erstbehandlung schneller verlegt werden. Das wiederum verringert die Wartezeit, vermeidet eine Überfüllung der Notaufnahme und dient der Versorgung der Patientinnen.

Daten für die Forschung

Vivantes ist Mitglied des HighMed-Konsortiums im Rahmen der Medizin-Informatik-Initiative (MII). Die MII ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Zusammenschluss von Universitätsklinika, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertreterinnen zur Erschaffung einer gemeinsamen Forschungsdatenlandschaft. Auf der Webseite „Vernetzen-forschen-heilen“ klärt die Initiative über ihre Ziele auf. Hier gibt es auch Informationen zur Einverständniserklärung, die Vivantes nutzt, dem so genannten Broad Consent. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. Unter FDPG – Forschungsdatenportal für Gesundheit können Interessierte jederzeit sehen, welche Studien aktuell mit Patientinnendaten durchgeführt werden. Zudem kann man sich dort in einen E-Mail-Verteiler eintragen, über den alle neuen Studien mindestens eine Woche vor einer Datennutzung informiert wird.

Keine Verbindung zur elektronischen Patientenakte

Die Datenspende im Rahmen des Broad Consents erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis und hat keinerlei Verbindung zur elektronischen Patientenakte (ePA). Während die ePA die individuellen Gesundheitsdaten von Patientinnen diesen selbst, den Krankenkassen sowie Ärztinnen und Apotheken zur Verfügung stellt, liegt der Fokus des Broad Consents auf der anonymisierten oder pseudonymisierten Nutzung von Daten zur Förderung medizinischer Forschung.

Quelle: Vivantes

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