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Repräsentative Umfrage bestätigt eklatante Mängel im Klinikatlas

Wahlschein mit traurigem Gesicht

Repräsentative Umfrage bestätigt eklatante Mängel im Klinikatlas

Gesundheitspolitik

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DKG: Schuldzuweisung an die Krankenhäuser ist „grobes Foulspiel“

Berlin. Vier von fünf Kliniken werden im Bundes-Klinikatlas des Gesundheitsministeriums mit zahlreichen falschen Daten aufgeführt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) unter deutschen Kliniken. Als häufigsten Fehler nannten die Krankenhäuser falsche oder fehlende Daten zu Fallzahlen, Bettenzahlen und Notfallstufen. Außerdem ordne der Klinik-Atlas Fachabteilungen falsch zu, gebe falsche Zahlen zur Personalausstattung an und führe wichtige Zertifikate nicht auf, so die Krankenhäuser. Sogar Adressen und Krankenhausnamen seien vielfach falsch, außerdem würden gängige Suchbegriffe zu konkreten Behandlungen vielfach nicht zum Erfolg führen.

Dazu erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß: „Nachdem uns bereits kurz nach dem Start hunderte Meldungen aus den Krankenhäusern über teils eklatante Fehler erreicht haben, belegt nun die repräsentative Umfrage des DKI, dass es dabei nicht um Einzelfälle und Bagatellfehler geht. Lauterbachs Klinik-Atlas ist von vorne bis hinten mit massiven Fehlern belastet, die die Patientinnen und Patienten völlig in die Irre leiten. Falsche Fallzahlen, falsche Angaben zum Pflegepersonal und fehlende Angaben zu vorhandenen Qualitäts-Zertifikaten sind schon genug Gründe, diesen Atlas sofort offline zu nehmen bis die Fehler behoben sind. Es verwundert, dass der Gesundheitsminister zu diesen groben Fehlern und Falschdarstellungen so eisern schweigt, nachdem er monatelang angeblich nicht vorhandene Transparenz als Grund für einen weiteren nun steuerfinanzierten Klinik-Atlas angeführt hat. Dass eine solche Suchmaschine nicht komplett fehlerfrei ist und laufend weiter verbessert wird, ist allen bewusst. Wenn aber vier von fünf Kliniken eklatante Fehler und Falschdarstellungen feststellen, sollte das dem Minister endlich zu denken geben. Fast schon verzweifelt wirkt der Versuch des Bundesgesundheitsministeriums, die Fehler im eigenen Klinik-Atlas den Krankenhäusern wegen mangelhafter Datenlieferung zuzuschieben. Das ist ein grobes Foulspiel, denn an den gelieferten Daten kann es nicht liegen. Ansonsten müssten auch alle anderen Transparenzportale, die die gleichen Datenquellen nutzen, entsprechend fehlerhaft sein. Das Deutsche Krankenhausverzeichnis und andere Angebote bleiben für die Patientinnen und Patienten die deutlich bessere und sichere Wahl bei der Kliniksuche.“

Quelle: DGK

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